Die Aussage des Bürgermeisters, „er will eine andere Option für ein Neubaugebiet nicht verraten“, ist eine unverschämte Missachtung gegenüber der gesamten Gemeindevertretung in Fuldabrück. Wenn er eine Option haben sollte, dann muss dies in Sitzungen der gemeindlichen Gremien bekanntgemacht und auch beraten werden. Aber so entsteht der Eindruck, er hätte vielleicht noch ein Oster- oder Weihnachts-geschenk in der Schublade, von dem noch niemand etwas wissen soll. Das Argument von Dieter Lengemann beim HNA Lesertreff „man wolle Grundstücksspekulationen verhindern“ teilen wir nicht.

Spätestens bei den Gesprächen zu den Kaufverhandlungen müssen die Besitzer sowieso über das Vorhaben des entsprechenden Baugebietes Kenntnis erhalten.

Geheimniskrämereien haben den üblen Beigeschmack, Misstrauen zu erwecken, da Wahrheiten und Unwahrheiten kaum noch zu unterscheiden sind.

Warum bringt Lengemann jetzt das mögliche Baugebiet auf dem Karree Pappelweg/Heckenweg ins Gespräch, obwohl er und die SPD  unsere Anträge für genau dieses Wohnbaugebiet und andere am 15.10.2015 und bei den Haushaltsberatungen am 14.12.2016 abgelehnt hat ? 

Warum hat er nicht während der Sitzung am 14.12.2016 schon seine geheimnisvolle Option angekündigt?

Die Änderung des Flächennutzungsplanes für weitere Wohnbaugebiete hätte schon längst parallel in Angriff genommen werden müssen. Die Aussage „wir können nicht an zwei Ecken Baugebiete machen“ teilen wir nicht und sprechen uns entschieden dagegen aus. Wie lange sollte denn Luft geholt werden ? Wir können aber keine Luft holen, wenn auf fünf Bauplätze 74 Bewerber Schlange stehen. Wir brauchen junge bauwillige Familien in Fuldabrück. Nur so werden nachhaltig Einnahmen an Grundsteuern und Anteile an der Einkommensteuer entstehen. Auch die jetzige Zeit der günstigen Baufinanzierungen spricht gegen eine Atempause.

Richtigerweise werden Millionen in gemeindliche Gebäude und Einrichtungen investiert. Beim HNA Lesertreff hatte Lengemann auf Nachfrage eines Zuschauers sogar erklärt: „Die Schulden seien gar nicht so hoch. Bund und Land hätten noch viel mehr Schulden.“ Wenn er zu dieser Erkenntnis kommt, müsste er erst recht in Baugebiete investieren. Wir sagen, um schnellstens Wohnraum zu schaffen, müssen eben an zwei Ecken Baugebiete entstehen. Der Bedarf ist nachweislich da.

Es ist geradezu hahnebüchen, wenn Lengemann Angst vor weiteren Folgekosten (Kita-Erweiterung, Straßenbau und Kläranlage) hat. Wenn diese Theorie auch in anderen Gemeinden Schule machen würde, dann gäbe es überhaupt keine neuen Baugebiete mehr.

Die Aussagen Lengemanns, einerseits „unsere Schulden seien gar nicht so hoch“ und andererseits seine Angst vor Folgekosten durch Neubaugebiete, stehen im krassen Widerspruch.

Auffällig vor der Bürgermeisterwahl ist, dass das Thema Betreutes Wohnen, das sich seit 20 Jahren hinzieht, plötzlich verwirklicht werden soll.

Weiterhin ist es mehr als merkwürdig, dass die Bauruine Backhaus Ranft plötzlich beseitigt werden kann.

Die gesetzliche Möglichkeit, die Lengemann jetzt „aus dem Hut zaubert“ und die es schon seit 3 Jahren gibt, hätte schon längst ausgeschöpft werden müssen. Der Antrag der CDU vom 15.10.2015, die Ruine in den Besitz der Gemeinde zu bringen, um den Abriss zu ermöglichen, wurde sogar abgelehnt. Der HNA Artikel vom 18.06.2016 stand unter der Überschrift: Rathauschef: Bin machtlos.

Und jetzt wird die große Schau mit dem Absperrgitter um die Ruine mit ungewissem Ausgang gemacht.

Weiterhin ist fällt auf, dass plötzlich ein Grundstück zum Bau eines Kindergartens in Dörnhagen zur Verfügung steht.

Jetzt kurz vor der Wahl die Themen Neubaugebiete, Betreutes Wohnen, Backhaus Ranft, Kindergarten hektisch verwirklichen zu wollen, ist eine „sehr bemerkenswerte“ und durchschaubare Taktik. Ärgerlich deshalb, weil diese Projekte jahrelang Forderungen der Gemeindevertretung waren und immer wieder durch Dieter Lengemann und die SPD verzögert und teilweise abgelehnt wurden.

Es fehlt die von uns immer wieder geforderte Transparenz und die größtmögliche Bürgerbeteiligung. Die vereinbarten Bürgerversammlungen pro Jahr finden auch nicht statt.

Solche Zustände und Ereignisse dienen nicht der Motivation junger Leute, sich zukünftig als Gemeindevertreter zur Verfügung zu stellen.

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